Reiseberichte

2. Oktober 2003

Wie es geschah, dass mein treuster Gefährte nicht mehr bei mir ist...

Es begann alles perfekt. Aldo und ich verliessen Arequipa an einem Montagnachmittag und fuhren über Nacht nach Lima, wo wir am frühen Mittag ankamen. Auf der Reise begann das Glück und wir gewannen eine Rückfahrt nach Arequipa im Bingo-Spiel. In Lima angekommen trafen wir verschiedene Freunde und Freundinnen und verbrachten so eine wunderbare Zeit in der eigentlich zu grossen Stadt (über 9 Mio Einwohner).
Etwas übermütig, doch in perfekter Reise-Laune machten wir uns nach 2 Tagen auf richtung Norden. Über Nacht von Lima bis an die Grenze zu Ecuador, von der Grenze nach Guayaquil und von da nach Manta, wo wir am späten Abend ankamen und erst einmal im erstbesten Hotel ausruhten bis am nächsten Tag.

Über email hatte mich Lukas, mein Bruder, verständigt, dass er mit Leila noch in Quito sitze und auf sein Gepäck warte... Nun gut, uns machte das nichts aus, wir zogen in ein schöners Hotel um (->Bild), erholten uns da noch weiter von der ermüdenden Reise und verschliefen schlussendich den ganzen Tag, wenn wir nicht gerade Hunger hatten und uns ein Ceviche (ein peruanisches Rohfischgericht) genehmigten. Am nächsten Tag dann erreichten Lukas und Leila die kleine Hafenstadt Manta an der Pazifikküste Ecuadors auch und wir verbrachten einige superschöne Tage, doch weil mit surfen in Manta nicht besonders viel los war beschlossen wir richtung Süden zu reisen um in Puerto Cayo, Puerto Lopez oder Montañitas auf Wellenjagt zu gehen und unterwegs auch noch kurz die grössten Walkolonien der ganzen Küste zu bewundern. Zu viert bewegten wir uns auf das Busterminal und lösten 4 Karten bis Puerto Cayo. In der halben Stunde bis der Bus ging erfrischten wir uns mit frischen Fruchtsäften und bewachten unsere Rucksäcke, die im Gang des Buses plaziert waren.

Endlich gings dann los, und wir waren alle glücklich aus dem etwas unsympatischen Manta wegzukommen. Manta ist eben eine Hafenstadt und die Menschen sind mit wenigen Ausnahmen weder zu Touristen noch untereinander sehr freundlich oder kontaktfreudig. Nun gut, es sollte ja besser werden an den verschiedenen Straenden. Aldo und ich setzten uns ganz vorne neben dem Chauffer in den Bus um die Landschaft zu beobachten und alles in uns aufzusaugen. Lukas und Leila sassen gleich bei der Tür, 3 Sitze hinter uns.
Nach gut einer Stunde Fahrt schlossen plötzlich die Türen und ein Geschrei von wegen überfall begann. Es schien im ersten Moment ein Witz zu sein. Doch als dem Fahrer von einem der vier beteiligten ein Streifschuss am Kopf verpasst wurde war allen bewusst, dass es dies nicht war. In einem agressiven Geschrei und mit einigen Schlägen mit dem Schaft der 2 Pistolen oder der Seitenfläche der Buschmesser, welche die jungen Täter als Bewaffnung hatten, brachten sie schlussendlich alles Geld aus allen Taschen der Passagiere und brachten alle soweit in Angst, dass sie ohne weitere Probleme die 4 grossen und die 3 kleinen Rucksäcke, Dokumente und Karten von uns und Bargeld und Schmuk von den anderen Passagieren mitnehmen konnten.
Das ganze geschah in voller Fahrt, auf einer völlig unbewohnten Strecke und der Chauffeur durfte den Bus erst zum stehen bringen als alles gesammelt und das Gepäck für's Ausladen bereit war. Er tat dies, ohne Gegenrede und da alle ihre Köpfe zwischen den Beinen hatten sah niemand wie der Abgang genau geschah. Erst nach einigen sehr lang scheinenden Augenblicken kam allmählich Bewegung in den Bus. Die Leute begannen zu reden, schliesslich auszusteigen und die Lage zu analysieren. Als ich von meinem vorderen Sitz aufstand und Lukas und Leila nicht mehr sah überkam mich erst recht der Schock. Zum guten Glück stiegen sie aber nach kurzem auch aus dem Bus; sie waren ganz nach hinten befohlen worden, wo ich sie beim aussteigen nicht sehen konnte. Wenigstens das schlimmste war nicht geschehen. Alle waren wir im Unglueck enorm froh, dass alle da und heil waren, abgesehen von kleinen Schmerzen von den Schlaegen am Kopf.

Alles, was uns Vieren noch blieb war unser Leben und unsere Gesundheit, 45 Dollar-Cents, die Kleider und Sandalen, die wir gleich an hatten (das war nicht besonders viel, wir waren in Strand-Mode), eine Schachtel Zigaretten und zum grossen Glück - meine neue Olympus (Darauf komm ich noch zurück).
Der Schock war für alle gross, und die Täter waren natürlich nirgens mehr zu sehen. Alle zusammen beschlossen wir, direkt nach Manta zurückzufahren und da auf die Polizei zu gehen und jeder seinen eigenen Notwendigkeiten nachzugehen. Wie gesagt so getan. In Manta wurden wir von der Polizei als Ausländer zum guten Glück mit viel Verständnis, wenn auch mit viel Wartezeit, behandelt. Nach dem Raport, der für uns grundlegend wichtig für alles was folgte war, versuchten wir vom lokalen Migrationsbüro aus die Schweizer Botschaft in Quito zu erreichen. Obwohl wir auf eine Notfall-Handynummer verwiesen wurden, und das war nun wirklich ein Notfall, konnte uns unser geliebtes Heimatland in der Situation nicht helfen. Oder besser gesagt, das Natel war wahrscheinlich irgendwo, wo es niemand hörte... Das ganze war ca. um ein Uhr geschehen. Als wir aus der Migration in die Botschaft anriefen war bereits nach 5, sonst wäre auf der Botschaft bestimmt noch jemand am Apparat gessessen.
Ich sagte, meine Kamara war noch von Nutzen. Ich konnte dank diesem Überbleibsel mit einem jungen, sehr vertrauenswürdigen Polizist einen Deal machen, dass er uns für das Pfand meiner Kamara für 2 Tage 50 US-Dollar auslieh. Auf meine Anfrage bekam ich auch eine Kopie seines Ausweises, was zu meiner Sicherheit war, und er lieferte uns in dem schönen Hotel, in dem Aldo und ich am Morgen noch friedlich schliefen, ab. Wirklich ein Glück in solch einer Situation einen solchen Menschen zu treffen!

Mit 50 Dollar und einem Dach über dem Kopf waren wir schon einiges ruhiger und unsere Mägen begannensich ziemlich bald zu melden. Wir assen endlich etwas, wenn auch ohne Appetit. Dann begann das ganze Nachspiel. Als Erstes hiess es Karten sperren, Geld aus der Schweiz organisieren, auflisten was alles an Dokumenten weggekommen war, etc. etc. etc. ... 1 voller Tag waren wir in Manta damit beschäftigt, bekamen zum Glück auch Geld aus der Schweiz, ich konnte meine Kamera "zurückkaufen" und am 2. Tag danach flogen wir früh morgens nach Quito, um uns da bei der Botschaft zu melden um irgendwie wieder an Pässe zu kommen.
Als wir am Flughafen ausstiegen hatten wir aber erst mal ein anderes Problem. Quito liegt auf 2800 Metern über Meer und ist nicht gerade warm am frühen Morgen und wenn die Sonne nicht scheint. Wir mit Strand-Mode waren nicht gerade dem Klima entsprechend gekleidet und die Beschäftigten schauten noch zusaetzlich komisch aus der Wäsche als wir ohne irgendwelches Gepäck ankamen. Ein netter Taxifahrer fuhr uns dann aber an einen Kleidermarkt, wo die Geschäfte gleich zu öffnen begannen. Es war noch ganz witzig, zu viert jedem ein paar lange Hosen, eine warme Jacke und Socken zu kaufen...

Langsam aber sicher wärmeten wir uns mit den neuen Kleidern dann auf. Da ich bereits einmal in Quito war (-> siehe letzter Reisebericht!) kannte ich ein Hotel und konnte mich in der Stadt mehr oder weniger orientieren. Nach und nach erledigten wir alles notwendige. Als wir unsere Pässe hatten und im Prinzip nur noch warten mussten, beschlossen wir für 2 Tage nach Baños -> Bilder zu fahren um uns da etwas zu erholen und nicht immer im unsympatischen Quito zu sitzen. Das tat richtig gut, etwas in der wunderbaren Landschaft spazieren zu gehen und für einmal nicht an all dies zu denken, was noch alles zu tun war.

Ja, Lukas's und Leilas Ferien hätten eigentlich etwas anders aussehen sollen, und auch Aldo und ich waren überhaupt nicht darauf gefasst, dass etwas in sochem Stil passieren könnte. Das waren nun 2 Wochen, in denen wir kaum etwas neues kennenlernten ausser den verschiedenen Büros in Quito. Der Schock ist unterdessen vorbei und wie ich im News-Text schreibe, ich bin jetzt auf eine Art erleichtert. Man soll immer das positive sehen... und das ist glaub ich der Grund weshalb ich jetzt erst recht Lust habe, zu reisen und kennenzulernen. Was sollte mir denn noch gestohelen werden, wenn ich kaum mehr was habe?
Was ich bestimmt nicht zulasse, ist dass ich dadurch meinen Mut verliere und alles liegen lasse. Und wenn ich nach diesem Eriegnis meine Reise abbrechen würde, würden mir viel zuviele schlechte Erinnerungen bleiben.
Ich bin nun um eine Erfahrung reicher, eine unschöne, doch auch das ist eben Teil des Lebens...

Link:
-> Karte Peru/Ecuador

28. Nov. 2003

Pläne und ihre Lebensdauer in Quito, der Stadt der Verwirrung

Vor gut einer Woche sind wir aus der Traumwelt in Galapagos nach Quito, der Hauptstadt Ecuadors, gekommen und wollten eigentlich nur 2 bis 3 Tage hier bleiben um die Stadt etwas zu sehen, Weiterreisemöglichkeiten - besonders nach Cuba - abzuchecken und noch möglichst alle Arbeiten im Internet zu erledigen, weil das Internet in Kulumbien und Kuba teuer und rar ist. So weit so gut.
Bereits in den ersten Tagen mussten wir aber merken, dass in Ecuador alles zwar einen guten Eindruck macht, eigentlich aber überhaupt nicht besser ist als in anderen Ländern. Als dann aber die (einzige) Strasse nach Kolumbien gesperrt war und wir in Quito erneut zu suchen beginnen mussten konnten wir uns kaum mehr abregen. Morgen reisen wir nach Cali und haben noch immer kein Weiterflugticket, sondern nur ein Rückflug nach Quito, den wir dort hoffentlich bei der Ankunft zurückerstattet bekommen.
In Ecuador gibt es die meisten MacDonalds, KentuckyFriedChicken und andere Fast-Food-Linien Südamerikas, die modernsten Computer und die neusten Autos, Sicherheitspersonal wie nirgens sonst und Polizeistunde, doch irgendwie schaffen es die Menschen hier (noch) nicht, mit all diesen Dingern umzugehen. Alles was nicht mit Technik zu tun hat wie beispielsweise Organisation, Ausbildung und die täglichen Überlegnungen der Menschen hinken dem von der USA importierten Fortschritt total hintennach. So mussten wir am Busterminal dem Menschen am Informationsschalter beibringen, wie man auf dem (mdernen) Bildschirm scrollt um die Preise der Busfahrt zu sehen, und verbrachten nun eine Woche mit dem Versuch, die Weiterreise zu organisieren, stehen aber immernoch mit leeren Händen da. Wir wurden von einem Ort zum anderen geschickt, bekamen einmal teurere Preise als am Tag zuvor und oft mussten wir den Angestellten sogar bei der Suche helfen. Einmal kamen wir niedergeschlagen und hungrig um neun in unserem Hotel in der Alstadt an, und wollten noch etwas zu essen finden. Alle Lokale waren verriegelt, kaum ein Mensch bewegte sich mehr auf der Strasse und als wir fragten, was los sei, bekamen wir als Antwort: Das ist einfach so, nach sieben traut sich sowieso keiner mehr auf die Strasse. Das erscheint mir schon etwas seltsam. Ich glaube zwar, dass die Stadt nicht die ungefährlichste ist, doch hat dieses Verhalten nicht vielleicht auch mit Einschüchterung durch die Medien nach US-Amerikanischem Schema zu tun? Als wir am Samstagabend ins neue Zentrum fuhren, um uns ein wenig unter die Menschen zu mischen, fragten wir uns, was denn passiert sei, dass alle Lokale leer sind. Es war überhaupt nichts passiert, jedenfalls nicht an diesem Tag, doch wie wir später feststellen mussten, verbringen die Menschen dieser 2-Millonen-Stadt wohl zu 99,9% den Abend lieber vor dem Fernseher als mit anderen Menschen. Was ist mit dieser Stadt geschehen? Sind wir nicht eigentlich in Südamerika, wo die Menschen viel offener, warmblutiger und lebensfreudiger sind als in Europa? Anscheinend ist Ecuador darin eine Ausnahme - Ist wohl die schweizähnliche Landschaft daran schuld? Oder hat der Dollar, der hier vor 5 Jahren eingeführt wurde seien Teil dazu geleistet?
Leider habe ich weder Zeit noch Lust, diesem Phänomen noch weiter auf den Grund zu gehen. Doch ich werde es mir zweimal überlegen, ob ich jemals wieder nach Ecuador kommen soll, und wenn, dann sicher nur wegen der Landschaft. Die ist nähmlich, soweit wir dies sehen konnten, wunderbar!

Link: Fotos von Ecuador

28. Nov. 2003

Autosuche in Arequipa

Der ganze Traum begann auf dem Weg von Santa Cruz nach Arequipa, als ich mit der Nase ans Busfenster gedrückt durch die wunderbaren Landschaften Boliviens und Perus fuhr. Immer wieder sah ich Dinge, die ich gerne von nahem und etwas länger angeschaut, oder wenigstens in Ruhe fotografiert hätte. Doch der Bus hielt nie da an, wo ich es gern gehabt hätte, und ich begann von einem kleinen Buesschen oder sonst einem Auto und von viel Freiheit zu traumen.
Die Freiheit ist mir mit öffentlichen Verkehrsmitteln nur beschraenkt gegeben. Doch nun, nach 4 Tagen Suche und beinahe einem Kauf bleibt mir wohl wieder nichts anderes ueberig...
Hier die Geschichte, die mich in die etwas sentimentale Stimmung versetzte, in der ich jetzt bin:

Als ich Neo (Nathi) in Puno traf erzaehlte ich ihm von meinen Wuenschen und er war nicht abgeneigt. In Arequipa, da wo wir jetzt immernoch sind, begannen wir dann zu schauen was es alles so gibt. Er war mehr fuer einen Jeep, weil damit der Reisekonfort und die Sicherhit auf der Strasse einiges hoeher sind. So suchten wir, und fanden gleich in der ersten Stunde einen schoenen Toyota Landcruiser. Mit der weiteren Suche und mit de Hilfe des Besitzetrs unseres Hotels (Pepe) mussten wir dann aber merken, dass er den Preis nicht wert ist, und etwas mit den Papieren nicht ganz einfach war.
Nach einigen gespraechen gingen wir mit Pepe zum Lokal-Radio, wo wir interviewt wurden und die Anzeige vier mal durchgegeben wurde. Dann regnete es Angebote, doch fast alles waren Jeeps mit einer offenen Ladeflaeche, was uns relativ wenig diente. Die Suche war anstrengend und erfolgslos. Na gut, unsere Ansprueche waren auch nicht ganz einfach zu erfuellen, denn wir wollten unbedingt einen Diesel Allrad und natuerlich zu einem guten Preis. Doch Abend um Abend waren wir todmuede und etwas enttaeuscht.
Vorgestern, also am 3. Tag der Suche fanden wir nochmals ein gutes Angebot, doch es war ueber sieben Ecken gefunden worden, und jeder Zwischenmann wollte noch sein Geschaeftlein damit machen, was den Preis zielich in die Hoehe trieb, und dazu fuehrte, dass wir eigentlich niemandem mehr vertrauen konnten ausser unserer Anwaeltin, die wir ueber Pepe kennengelernt hatten. (als Auslaender hier ein Auto zu kaufen braucht unbedingt jemanden, der sich mit den Gesetzen und dem Papierkrieg auskennt!!)
Gestern suchten wir dann (wie das eigentlich von Anfang an in meinen Vorstellungen gedacht war) nach einem Buesschen, doch erfolgslos. So trafen wir am Nachmittag den Besitzer des Autos vom Mittwoch peroenlich, und besprachen die Sache direkt mit ihm. Der Preis war wesentlich einladender, doch mit 9000$ noch immer ziemlich hoh. Wir leiteten aber doch alles in die Wege um dieses Auto zu kaufen, etwas ueberstuerzt, da wir schon ziemlich viel Zeit in Arequipa verloren haben.
Am Abend ueberdachte ich dans ganze dann nochmals, und musste merken, dass es wahnsinnig waren, in einem so teuren Auto zu reisen. Zudem ist es hier in Suedamerika nicht moeglich, eine internationale Versicherung abzuschliessen. Das heisst bei einem Unfall waere nichts mehr zu hohlen, und bei einem Diebstahl, der hier ja nicht ganz unueblich ist, auch nicht. So war ich denn auch nicht wirklich enttaeuscht, als uns heute frueh die Nachtricht erreichte, dass das Geld von Neo's Bank aus der Schweiz nicht ueberwiesen werden konnte...

Auch wenn die Suche erfolglos war, es hat uns doch einen grossen Einblick in das Leben hier verschafft, und wir mussten leider merken, dass Peruaner noch skrupelloser sind als Bolivianer, wenns um Touristen und ein wenig Geld geht. Das tut weh, doch man lernt immer...
So weden Neo und ich nun doch im Bus nach Cusco reisen, und ich werde weiterhin von der grossen Freiheit traeumen... Wer weiss, vieleicht gibt es ploetzlich mal eine gute Moeglichkeit, diesen zu erfuellen.....

Link: Forum zum Thema Reisen im Auto

30. Okt. 2003

Trinidad, Beni

Mit Neo (Nathi) und Anina reiste ich am Sonntag Abend nach Trinidad ab. Wir hatten noch selten einen so bequemen und ruhigen Bus erlebt und kamen deshalb nach 10 Stunden Fahrt ziemlich ausgeruht in Trinidad an. Am Busbahnhof (Terminal) erwartete uns dann auch schon mein alter Freund und Fuehrer Papacho, der mich bereits auf den 4 vorangegangenen Reisen in den bolivianischen Regenwald begleitet hatte. Er lud uns gleich zu ihm nach Hause ein, wo wir ein ausgiebiges Fruehstueck und eine Dusche geniessen konnten. Da wir Moritz erst am naechtsten Morgen erwarteten machten wir uns einen gemuetlichen Tag in der Stadt und fuhren am Nachmittag mit gemieteten Motos an die Laguna Suarez (>Fotos). Auf dem Weg wurden wir beinahe vom Regen eingeholt, doch zum Glueck waren unsere Motos schneller als der Wind, so kamen wir trocken und heil in der Cabaña (Strohhuette) am Ufer der Lagune an.
Vor uns erstreckte sich der flache, fast plattenhafte See, der ca. 38ºC Wassertemperathur hatte. Am Ufer begann der Sekundaerwald, der fast ueberall in der Umgebung von Trninidad anzutreffen ist. Ein Gemisch aus dichtem Bodenwuchs und bis zu 20 Meter hohen Baeumen.
Neben viel Gerede, wie das ebe so geht unter Freunden, die sich lange Zeit nicht gesehen hatten, waren Neo und ich auch immer daran, unsere Cams auzuprobieren und wir liessen uns in der Stohhuette 2 kuehle Biere servieren.
Am naechsten Morgen brachen wir auf an den Hafen (Puerto Almacen) am Río Ibare. Moritz war unterdessen auch bei uns und wir beluden 2 ganze Taxis mit Rucksaecken, Schiffsmotor, Essen und Wasser, Benzin, alles was man eben fuer einen woechigen Ausflug in den Regenwald braucht. Auf dem Weg zum Hafen deckten wir uns noch mit zigaretten und Anti-Mueckenmittel ein. Am Hafen war das Boot noch nicht bereit, offenbar war es schwierig, zu dieser Zeit so kurzfristig ein taugliches Boot zu organisieren. Doch nach einer Stunde war es dann doch da, und wir verluden alles auf unser neues Zuhause.
Am Hafen warnten uns verschiedene Leute vor den riesigen Schollen von treibendem, schwimmendem Flussgras, das zum Teil den ganzen Fluss versperren wuerde. Da ich aber die Reise Flussaufwaerts bereits 3 mal gemacht hatte, wollte ich unbedingt nach unten, und zum Rio Mamore, dem groessten Fluss Boliviens fahren. Die Warnungen der Leute am Hafen bestaetigten sich relativ bald, und nach ca. 3 Stunden Fahrt mussten wir uns ins Wasser stuertzen und das Boot von Land und Wasser aus mit Seilen ueber das Gras ziehen...

*Fortsetzung folgt*

10. Okt. 2003

Von Sternenberg nach Santa Cruz

Nach einem kurzen Abschied in frühsten Morgenstunden ging es los. Mein Gepäck konnte ich schon am Abend vorher einlagern, was jedoch die Freinacht nicht unberdingt mverkuerzte, doch immerhin meinen Eltern noch ein Wenig Schlaf gönnte. Nun denn, lange dauerte es nict und ich landete bereits in Milano. Der Flug über die Alpen bei aufgehender Sonne war ein Traumhafter Abschied von der schönen Schweiz, und die Poebene breitete sich dann schon bald unter den Flügeln aus, was mich bereitsa ein Wenig auf die riesigen Feldlandschaften Brasiliens vorbereitete. Doch Vorerst war ich dann sehr bemüht, auf dem Flughafen von Mailand irgendwo eine Raucherzone zu finden um meinen Zigarretendurst ein Wenig zu löschen. So traf ich denn auf zwei Schweizer, die sich mit der gleichen Sorge plagten und auf dem Weg nach Chicago waren. Wir schafften am Ende den langen weg durch die Passkontrolle ins Freie, und den noch längeren wieder zurück. So war denn auch scho ein grosser Teil der Wartezeit verstrichen. Es war aber doch ganz interessant in der Wartehalle des Flughafens zu warten, die Leute zu beobachten und mir ein die mir bevorstehende Zeit ein Wenig durch den Kopf gehen zu lassen. So störte es mich denn auch nicht, dass der Flug immer wieder um 5 Minuten verschoben wurde. Schliesslich hatte ich endlich alle Zeit der Welt. Ich hatte gehofft, auf dem Flug noch einen Teis Afrikas zu Gesicht zu bekommen, doch leider war der Süden Spaniens sowie der Norden Afrikas total in Wolken verhüllt. So verfiel ich in einen tiefen Schlaf und wurde nur ab und zu von einer Hostess mit schlechtem Essen geweckt. In Sao Paulo erwarte mich dann Antonio und ich hatte enormes Glück, dass wir in der Hälfte der normalen Zeit Sao Pualo im Stossverkehr durchqueren konnten und ich so gleich am selben Tag noch den Bus an die Bolivianiosche Grenze, nach Corumba erwischte. Auf dieser 23-Stündigen Fahrt lernet ich dann Elmer, ein Peruaner kennen, der sich mit portugiesisch etwas mehr auskannte als ich, und ebenfalls nach Santa Cruz unterwegs war. Mit ihm verbrachte ich denn auch die meiste Zeit auf der Bus-Reise. Es war anstrenegend, 22 Stunden fast ununterbrochen zu sitzen, ich war froh weigstens die hälfte davon im Schlaf verbringen zu können. Die Landschaft war normalerweise nicht besonders interessant, denn sie bestand hgauptsächlich aus subtropischem Wald, also ca. 15 Meter hohen Bäumen und Str&aum;ucher. Abwechsluing gab es nur selten durch ein kleines Gebirge oder durch eine Ortschft, wo wir dann jeweils auch kurz Halt machten und uns etwas die Beine vertrampeln konnten. Gegen das Ende Busreise begannen sich dann aber einige Hügel zu zeigen - wir n&aumnl;herten uns dem Mato Grosso do sul und somit dem Pantanal, dessen Hauptort Corumba, das Ziel der Busreise, ist. Die Landschaft im Pantanal ist traumhaft. kleine grüne Hügel und Flüsse und Seen überall. Ein kleines Paradies, voll von verschiedensten Tieren und Pflanzen. Wir mussten in nach dem Übertritt der Grenze im Bolivianischen Grenzort einen ganzen Tag warten, und so konnte ich mich endlich mal ein bisschen erholen und mir noch einen Kleinen Versuch vom brasilianischen Bier gönnen. Am Mittwoch hatten wir die Fahrkarten nach Santa Cruz gekauft, mussten aber noch bis um 15 Uhr auf die Abfahrt warten. So begaben wir (Elmer, der Peruaner vom Bus, Carlos, ein weiterer Peruaner und ich) uns in ein Freibad, das gemäss Hoitelangabenm 2 Minuten, in Wirklichkeit dann aber 20 Minuten entfernt war. Doch es hat sich gelohnt, die Aussicht auf das Pantanal ware derart wunderbar, dass ich mich nicht genügend über die im Hotel vergessene Kamera aufregen konnte...

*Fortsetzung folgt*

23. Sept. 2003

*Ich bin noch immer zu Hause*

Mit dem ersten Herbsttag begann es heute zu regnen und die Temperaturen sind tief gefallen ... Zeit für mich in den tropischen Frühling von Bolivien abzureisen!

 

©03raphisieber